Stenokranio boldi war ein etwa anderthalb Meter langes Amphib, das wie ein Krokodil gelebt hat – lange bevor Krokodile erstmals die Erde betreten haben. Der Gattungsname des Tieres nimmt darauf Bezug, dass Stenokranio im Vergleich zu seiner nordamerikanischen und europäischen Verwandtschaft einen etwas schmaleren Schädel hat. Mit dem Artnamen wird – posthum – Rudolf Bold aus Rammelsbach geehrt, der 2004 das erste Fossil eines großwüchsigen, landlebenden Kuseler Ursauriers im Rammelsbacher Steinbruch entdeckt hat. Die von Stenokranio bekannten Reste, zwei Schädel und einige Teile des weiteren Skeletts, sind sehr gut erhalten, rund 300 Millionen Jahre alt und haben eine recht fundierte Rekonstruktion des Amphibien-Körpers erlaubt. Unerwartet große Aufmerksamkeit erfuhr die von dem in Oberbayern lebenden Paläontologen und Illustrator Frederik Spindler geschaffene Lebendrekonstruktion des Tieres in den Sozialen Medien.